Das wohl älteste Werkzeug der Menschheit ist der Hammer bzw. heutzutage der Schlosserhammer. Schon in grauer Vorzeit mussten die Menschen Dinge zerkleinern, befestigen oder bearbeiten. Im Gegensatz zu heute bestand der Faustkeil aber aus Feuersteinen die keine allzu lange Verwendungsfähigkeit hatten, da das Material sehr brüchig war. Ähnlich verhält es sich in heutiger Zeit mit der Qualität und der haptischen Gebrauchsfähigkeit eines guten Hammers. Nicht alles was man heute an Schlosserhämmern u.a., kaufen kann ist seinen Preis auch wert! Und abgesehen vom Preis ist eine Verletzung durch einen minderwertigen Hammer nicht zu verachten! Schwere Kopfverletzungen, Hämatome und Fleischwunden sind mit einem normgerechten Hammer vermeidbar!

Der bekannteste Hammer ist der Schlosserhammer.

Diese Hammerart ist fast so etwas wie ein Universalhammer für den „Heimwerker“ und sollte in keiner Werkzeugkiste fehlen! Der Schlosserhammer wird in Gewichtsklassen von 200 – 2000 Gramm je nach Verwendungszweck verkauft. Die Verarbeitungsqualität eines guten Schlosserhammers ist in den DIN Normen 1041 und 5111 festgeschrieben.
Im Wesentlichen bedeutet dies:

DIN 1041

Im Hammerkopf muss die DIN Nummer 1041 mit dem entsprechendem Hersteller Logo eingeprägt sein. Fehlt eine der beiden Kennzeichnungen, entspricht der Schlosserhammer nicht der Norm.
Hier ist vom Kauf dieses Schlosserhammers sofort abzuraten.

Rein optisch sieht ein kaufwürdiger Schlosserhammer so aus:

  1. Der Hammerkopf darf auf gar keinem Fall wackeln!

    Expertentipp!

    Dies kann der Laie ganz leicht mit der Klingelmethode feststellen. Schlägt man mit dem Schlosserhammer auf einen festen Gegenstand, darf man absolut kein metallisches Klingelgeräusch vernehmen. Dieses Klingeln entsteht nur, wenn der Kopf keine starre, feste Verbindung mit dem Stiel hat.
  2. Der Kopf beginnt ähnlich wie eine Stimmgabel zu schwingen und erzeugt dieses Geräusch.
  3. Der Kopf weist eine „saubere regelmäßige Verarbeitung“ auf.
  4. Die „Bahn“ sowie die „Finne“ sind gleichmäßig verarbeitet und weisen keine Bläue durch falsches anschleifen auf.
  5. Die Kanten sind im 45° Winkel angefasst, dadurch wird ein ausbrechen von Metallsplittern beim Aufschlagen vermieden. Ein ausbrechender Splitter kann schwerere Verletzungen nach sich ziehen!
  6. Idealerweise sind auch die Härtewerte verfügbar, diese bewegen sich zwischen 50 und 58 HRC.
  7. Der HRC Wert bezieht sich auf das Verschleißverhalten bzw. die Festigkeit des Werkstoffes.

DIN 5111

Diese DIN bezieht sich auf den Hammerstiel. Dieser muss biegefest sein sonst würde er nachfedern.
Mit einem nachfedernden Hammer ist ein fachgerechtes Arbeiten nicht möglich! Das verwendete Holz des Stiels muss den Anforderungen der DIN 68430 entsprechen.
Dieses Kriterium erfüllen die Holzarten Esche, Hickory und Akazie. Holzstiele müssen frei von Rissen und Asteinschlüssen sein, sonst besteht Bruchgefahr. Ein besonderes Augenmerk sollte man auch auf einen Schlagschutz des Stiels haben, dieser befindet sich, wenn vorhanden am oberen Ende des Stiels unterhalb des Kopfes. Durch diesen Schlagschutz wird einer Beschädigung des Stiels durch Fehlschläge vorgebeugt: Bei Verwendung von Glasfaser -, Kunststoff- oder Stahlstielen müssen diese korrekt verklebt sein. Blasen oder Lücken zwischen Stiel und Kopf deuten auf eine fehlerhafte Befestigung hin. Der Schlosserhammer muss gut in der Hand liegen!

Tipp: Die Verbindung von Stiel und Kopf sollte man unabhängig vom verwendeten Material des Stieles und zu jeder Zeit, vor der Benutzung des Hammers überprüfen! Sollte der Hammer mit einem aufgeschobenen Griff versehen sein, ist auch diese Verbindung regelmäßig auf Festigkeit zu prüfen.Tritt während der Arbeit das oben beschrieben „metallische Klingeln“ auf solltest du die Arbeit mit diesem Hammer sofort einstellen (Verletzungsgefahr durch lösen des Kopfes vom Stiel) und den Hammer instand setzen oder was in der Regel sinnvoller ist, dir einen neuen Schlosserhammer kaufen. Natürlich solltest du auch diesen Neuen Schlosserhammer nach den obigen Kriterien kaufen.